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Ungeachtet des warmen Spätsommer-Wetters („a real indian summer", wie Hunting Hawk, der Vertreter der First Nations Canadas bemerkte) trug Moi über Pullover und T-Shirt eine Winterjacke und eine Wollmütze mit Ohrenschonern und wunderte sich darüber, daß „in Europa die Blätter an den Bäumen gelb und rot, statt grün" sind. Unsere Erklärungsversuche, daß die Blätter im Herbst sterben und abfallen müssen, damit der Baum den kalten Winter überleben könne, dem Baum im Frühjahr aber neue (dann auch grüne) Blätter wachsen würden, überzeugte Moi nur bedingt. In diesem Fall wäre es doch einfacher, der Baum würde erst gar keine Blätter bekommen, so Moi. Alles andere mache doch wenig Sinn... Sofias Erklärungsversuch, man sei hier halt auf der „anderen Seite der Welt", und da sei das eben anders, rächte sich wenige Stunden später am Nachmittag, als wir gemeinsam bei einer Tasse Kaffee auf der Terrasse des Hotels in Österreich saßen. Moi zeigte mit einem Mal auf die Sonne und meinte: „Also, da ist Osten." Ich: „Nein, Moi, da ist Westen. Es ist doch nach Mittag!". Moi: „Aber wir sind doch auf der 'anderen Seite der Welt'..."
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