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Für die Entfernung dieser Ölseen wurden häufig indianische Hilfsarbeiter angeheuert, die den hochgiftigen Schlamm zum Teil mit Plastikeimern aus den Seen heraustragen mußten. Nachdem die Seen auf diese Weise weitestgehend trockengelegt waren, wurden sie einfach mit Erdreich zugeschüttet.
Allein durch Lecks in der Pipeline gelangten bis heute mehr als 63.000 Tonnen Rohöl ins Erdreich. Zum Vergleich: Bei der Havarie der Exxon Valdez im Jahr 1989, die uns allen noch als eine der größten Ölkatastrophen in Erinnerung ist, waren es „nur" 42.000 Tonnen. Laut Greenpeace starben durch den Exxon Valdez-Unfall über 300.000 Tiere, von den Spätfolgen für Natur und Umwelt einmal ganz abgesehen. Das Ausmaß der alltäglichen Katastrophe im ecuadorianischen Regenwald kann gar nicht beziffert werden.
Entlang der „Via Auca", einer rund 100 km langen Straße (mit rund 200 km Nebenstraßen), die Texaco quer durch den Urwald geschlagen hat, läuft die überirdische Pipeline. Die Straße selbst wurde errichtet, indem man auf die staubige Erde einfach Rohöl sprühte: die Tropensonne ließ die flüchtigen Anteile verdunsten, es entstand so etwas wie Asphalt. Daß der ebenfalls allgegenwärtige Tropenregen die hochgiftigen Reste des Erdöls ständig wieder in die Erde schwemmte, schien die Erbauer der Straße nicht weiter zu stören.
Bei meinem Besuch im Dezember 1999 fanden wir die Pipeline in äußerst desolatem Zustand. Öl tropfte aus den rostigen Rohren, umgestürzte Urwaldbäume und von der holprigen Straße abgekommene Autos richten unvorstellbare Schäden an, die den Betreibern der Pipeline unter Umständen erst Tage später auffallen, wenn am „anderen Ende" der Druck plötzlich abfällt. Bis die undichte Stelle dann gefunden und repariert ist, gehen weitere Tage, wenn nicht Wochen ins Land.
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