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Der traditionelle Lebensraum der Huaorani erstreckt sich über eine Fläche von rund 20.000 km². 1990 wurde den Huaorani seitens der ecuadorianischen Regierung 6.100 km² als eine Art „Homeland" zugestanden. Der Großteil der Huaorani lebt auch heute noch außerhalb dieses Homelands, einschließlich der beiden durch uns besuchten Kommunen. Über die Stammesstärke aller Huaorani-Clans gibt es nur grobe Schätzungen, da einige Kommunen jeden Kontakt zur Außenwelt bis heute feindselig abwehren. Man schätzt, daß heute zwischen 1.500 und 2.000 Huaorani in den Wäldern am Oberlauf des Amazonas leben. Alle „zivilisierten" Kommunen haben mittlerweile eine eigene Schule; rund 75% aller Kinder besuchen die Schule regelmäßig und werden zweisprachig (spanisch und Huaorani) unterrichtet. Neben dem Erlernen der spanischen Sprache und der Grundrechenarten stehen auch biologische und ökologische Inhalte auf dem Lehrplan. In den letzten fünf Generationen vor ihrer Entdeckung durch die Außenwelt war die häufigste Todesursache der Huaorani sie selbst: lt. einer Statistik des Anthropologen James A. Yost starben über 40% der Huaorani durch einen Speer aus dem eigenen Volk, gefolgt von Säuglingssterblichkeit (einschl. Abtreibungen und Totgeburten) mit 12% und Krankheit (10%). Weitere häufige Todesursachen waren Entführung und Ermordung durch Dritte, Kindstod, Verlassen der Kommune (was für die Huaorani gleichbedeutend mit dem Tod war), Schlangenbisse und Unfälle. Nur etwa 1% der Huaorani-Bevölkerung starb altersbedingt.
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