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An dieser Stelle habe ich ein paar Zitate von Moi zusammengetragen, die mir zum Teil erzählt wurden, die ich zum Teil aus „erster Hand" habe. Ich habe etwas mit mir gerungen, ob ich sie hier niederschreiben soll, bin aber zu der Ansicht gekommen, daß sie uns etwas mehr von der Denkweise der Huaorani aufzeigen können, als in ihnen steht. Ich betone, daß es an dieser Stelle nicht darum geht, Moi in irgendeiner Weise vorzuführen oder lächerlich zu machen, im Gegenteil: ich habe Moi als einen äußerst ernsthaften, nachdenklichen Mann kennengelernt, der sehr wohl weiß, wovon er redet.
Im September 1993 fand auf Antrag des Sierra Club Legal Defense Fund (SCLDF) eine Anhörung vor der Interamerikanischen Kommision für Menschenrechte in Washington statt. Der SCLDF organisierte es, daß Moi vor dem Ausschuß der Kommission aussagen konnte.
Vor seiner Abreise nach Washington sagte Moi: „Es ist an der Zeit, Maxus* vor der ganzen Welt anzuklagen, sonst raubt Maxus den Huaorani auch noch unseren Namen." (*Maxus ist eine Ölgesellschaft mit Förderrechten im Huaorani-Gebiet).
Am Ende der Anhörung schenkte Moi dem Sekretär der Kommission einen Speer mit den Worten: „Wenn Euer Himmel einfällt, wird er die Wolken stützen."
Als Moi im Wohnzimmer von Joe Kane (Mitglied der Acción Amazonia) einen Globus sah, meinte er: „Warum eine Karte auf einen Ball zeichnen? Karten sind flach. Wenn die Welt runde wäre, würde das Wasser herunterfließen."
Moi auf die Frage, wie die Huaorani gegen die Ölförderung in ihrem Territorium vorzugehen gedenken: „Wir werden die Company* finden und mit ihr sprechen. Wenn sie nicht auf uns hört, werden wir sie von allen Seiten mit Speeren angreifen." (*die Huaorani bezeichnen alle Ölgesellschaften mit dem Sammelbegriff „Company").
Moi zu dem Journalisten Joe Kane: „Schreiben ist eine sehr gute Methode, Dinge zu bekommen, ohne zu arbeiten."
Eines Tages fragte Moi Ghazy, ob es wahr wäre, daß „die Weißen wirklich bis zum Mond" fliegen könnten und wollte wissen, „wie lange so ein Flug dauert, wieviel Dollar das kostet und welches Flugzeug so hoch fliegen" könne.
„Man muß viel wissen, wenn man etwas erreichen will. Vielleicht kann ich eines Tages Präsident der Republik werden. Aber dazu muß man viel lernen. Doch zuerst muß man die ganzen einfachen Dinge lernen." (Moi Enomenga)
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