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Die Baumwolle hat also in etwa die gleiche Funktion wie die Vogelfedern, die die nordamerikanischen Indianer üblicherweise an ihren Pfeilenden befestigt haben. Auch die Nuß als Behältnis ist nicht zufällig gewählt: der nahezu rundum geschlossene Behälter mit nur einem kleinen Loch im Boden ist widerum ein idealer Schutz vor der alles beherrschenden Nässe des Regenwalds, der die Huaorani umgibt.
Außerdem an dem Pfeilköcher befestigt: ein Piranhazahn (4). Mit Hilfe dieses spitzen Zahns werden die Pfeile kurz hinter dem vergifteten Ende eingekerbt. Dies ist wichtig für die Affenjagd: Wird der Affe mit einem dergestalt präparierten Pfeil verletzt, versucht er, sich den Pfeil aus dem Körper zu ziehen, wobei er unweigerlich das vergiftete Ende abbricht, das dann im Körper stecken bleibt. Da Curare ein sehr schnell wirkendes Gift ist (nach etwa einer Minute tritt eine Lähmung der Bewegungsmuskulatur ein), findet das so getroffene Tier keine Gelegenheit mehr, sich des abgebrochenen Endes zu entledigen: der Affe fällt vom Baum, der Jäger hat seine Beute.
Die Huaorani jagen in erster Linie kleine Tiere, vor allem Affen (und hier speziell Brüllaffen, dessen Lockruf ein routinierter Jäger perfekt nachahmen kann) und Vögel, wobei es der Glaube den Huaorani verbietet, Vögel zu essen, die sich von Fischen ernähren. Gejagt wird mit einem etwa 3m langen Blasrohr. Bogenschützen gibt es bei den Huaorani nicht.
Gelegentlich stellen die Huaorani auch dem Jaguar nach. Die Jagd auf den Jaguar ist jedoch ein gefährliches Abenteuer. Überhaupt wird allen größeren Tieren (wenn überhaupt) nur in Gruppen von mind. drei bis vier erfahrenen Jägern nachgestellt. Als Jagdwaffe werden dabei -- ebenfalls rund 3m lange -- Speere benutzt.
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